Alternative Anreden zu „Herr“ oder „Frau“

Das Landgericht Frankfurt am Main hat am 3.12.2020 entschieden, dass eine Person mit nicht-binärer Geschlechtsidentität durch die Anrede „Herr“ oder „Frau“ diskriminiert wird.

Mit dieser Entscheidung wird ein öffentliches Personenbeförderungsunternehmen gezwungen, die übliche Anrede in Anschreiben an seine Kunden zu ändern, um auch so genannte Diverse zu erfassen. Eine Berufung zum Oberlandesgericht Frankfurt ist gegen die Entscheidung noch möglich.

Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018 gibt es bekanntlich 3 anerkannte Geschlechter, nämlich männlich, weiblich und divers. Dem solle das Unternehmen damit Rechnung tragen, dass es auf eine geschlechtsspezifische Anrede ganz verzichtet oder eine andere Grußformel, etwa „Guten Tag“ zu verwenden.

Wenn Sie zukünftig im Umgang mit ihren Kunden sichergehen wollen, vermeiden Sie bitte die hässlichen Begriffe „Herr“ oder „Frau“.

Hier einige ironisch gemeinte Vorschläge, wie wir zukünftig unsere Sprache weiter verhunzen könnten und ob diese zulässig wären:

  • Sehr geehrte Herren und Herrrinnen – geht natürlich nicht, weil zu viel „Herr“; Herr*innen oder Herr:innen geht natürlich auch nicht
  • Sehr geehrte Person – scheint mir auch zu diskriminieren, weil es solche mit und ohne Geschlechteridentität gibt
  • Sehr geehrter Mensch – könnte auch diskriminieren, weil es sich maskulin anhört
  • Mensch – wohl die beste Variante
  • Guten Tag – auch in der Variante Guten Montag, Guten Dienstag, Guten Mittwoch, Guten Donnerstag, Guten Freitag, Guten Samstag, Guten Sonntag, alles blödsinnig, aber zulässig
  • Gute Nacht – auch zulässig und vielleicht für Mahnschreiben oder Klageandrohung geeignet
  • Hallo – diese Anrede benutzt ernsthaft bereits eine Bank in Geschäftskorrespondenz
  • Alter – in der Jugendsprache unabhängig vom Alter und vom Geschlecht, zu verstehen als die, der, das Freund*innen oder Freund:aussen, richtig verstanden wohl zulässig
  • Ej Du oder Ej Sie – vielleicht ein bisschen distanzlos, aber zumindest nicht diskriminierend

Und dann bieten sich natürlich noch Kombination an, wie Guten Tag Mensch oder Hallo Mensch und in der Kombination mit dem Namen ergeben sich dann lustige Anreden, wie etwa

  • Guten Tag Mensch Meier
  • Gute Nacht Marie Müller
  • Hallo Alter Schmitz
  • Ej Sie Prof. Dr. Unglaub

Es ist traurig, dass das Landgericht Frankfurt nur fantasielos aufzeigte, eine Anrede wegzulassen oder „Guten Tag“. Es geht doch viel blöder!

Fazit:

Wenn wir uns schon in der Coronaphase nicht anfassen können, dann reden wir uns auch bestmöglichst nicht mehr an.

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